DAX KATAPULTIERT SICH WIEDER ÜBER 13500




DAX KATAPULTIERT SICH WIEDER ÜBER 12500 PUNKTE

  • von Guido Zimmermann
  • 05 Jul, 2018

TRUMP DROHT SAUDI ARABIEN - MAN SOLLE ENDLICH DIE ÖL PREISE SENKEN



Der Dax katapultiert sich heute morgen wieder über 12500 Punkte hoch auf aktuell 12509 Punkte und ist im Stunden Chart wieder über der wichtigen 200-Stunden Trendlinie des gleitenden Durchschnitts. Damit ist der Dax nun wieder, zumindest im Stunden Chart, im grünen Bereich. Getrieben wurde der DAX heute morgen wohl im Wesentlichen von den Drohungen Trumps gegen Saudi Arabien, man solle jetzt den Ölpreis wieder senken. Hintergrund ist die drohende Rezession in den USA durch die hohen Ölpreise. Die Wirtschaft zeigt bereits erste Anzeichen einer drohenden Rezession.  Die Zinskurve ist invers, also umgekehrt. Das bedeutet die Zinsen kurzfristigen Anleihen notierten in den letzten Wochen über jenen der langfristigen Anleihen. Ein untrügliches Indiz für ein Abkühlen der Wirtschaft.  Zusätzlich geraten die Schwellenländer mit einem weiteren Anstieg des Ölpreises noch mehr unter Druck. Diese haben ohnehin schon stark unter dem deutlich gestiegenen US Dollar zu leiden, da die meisten Kredite über den Kapitalmarkt in US Dollar aufgenommen werden und nun aufgrund des mitunter massiv gestiegenen Dollars gegenüber den eigenen Währungen vor dem Kollaps stehen. Länder wie Argentinien, Brasilien, Venezuela, Türkei, Südafrika verzeichnen geradezu beängstigende Währungsverluste gegenüber der wichtigen Benchmarke Dollar. Argentinien verzeichnet einen Verlust von über 87% in den letzten 10 Jahren und über 98% seit 2001. Die Türkei verliert alleine in den letzten 10 Jahren rund 71% gegen den Dollar, von Venezuela ganz zu schweigen. Deren Währung Bolivar ist praktisch bei 0 angekommen. Die Inflation im Lande beträgt mittlerweile über 14.000 Prozent. Der Rohölpreis der Sorte Brent (Nordsee Öl) stieg seit dem Januar 2016 von $27 auf mittlerweile $77,80. Die US Marke WTI (West Texas Intermediate) stieg im gleichen Zeitraum von $33 Dollar auf $72,73 aktuell. Noch vor wenigen Wochen zeigte sich eine Preisdifferenz von $12 bei den beiden Ölsorten, die sich nun wieder auf $5 normalisierte. Verrückterweise sind sowohl Venezuela, als auch Brasilien selber im Besitz der größten Erdölvorkommen überhaupt, können derzeit aber diesen Vorteil nicht nutzen. Venezuelas Wirtschaft ist alleine auf Rohöl aufgebaut und mit dem Preisverfall der letzten 10 Jahre von 150 US Dollar im März 2008 auf eben zeitweise $27 kamen die Probleme, von denen sich das Land nie mehr erholte. Brasiliens Wirtschaft ist besser aufgestellt, aber leidet ebenfalls vor allem unter dem massiven Dollaranstieg. Der Real verlor ebenfalls über 59% in den letzten 10 Jahren. Sicherlich leidet Brasilien, so wie viele andere Länder ebenfalls unter der stark ausgeprägten Korruption. Daher wurde ja die frühere Präsidentin Dilma Rousseff ihres Amtes enthoben und mittlerweile ebenso wie ihr Vorgänger Lula unter Anklage gestellt. Allerdings kam mit Temer ein amerikafreundlicher und ehemaliger IWF Mann als Präsident in das Amt. Seine ersten Amtshandlungen waren es das Land für amerikanische Investoren wieder zu öffnen, nachdem sowohl Lula, als auch Rousseff hier deutlich gegengesteuert haben um Brasilien vor dem Ausverkauf zu schützen. Immerhin verfügt über immense Erdölvorkommen. Die vor wenigen Jahren entdeckten Rohölvorkommen vor der brasilianischen Küste werden auf rund 14 Milliarden Barrel (1 Barrel = 159 Liter) geschätzt. Sicherlich im Vergleich zu Venezuela, welches über die größten Erdölreserven mit rund 296 Milliarden Barrel verfügt, verschwindend gering. Aber Grund genug für die USA sich hier entsprechend zu positionieren.  Gelten die USA doch weiterhin mit einem Anteil von 17% als größter Importeur weltweit. Danach folgt China mit gut 16% und dann kommt lange nichts. Und die größten Raffineure sind ebenfalls die USA mit einem Anteil von 20,1%, danach folgen China mit 8,6% und Russland mit 6,3%.  Somit ist klar, welche Politik hier verfolgt wird. Es geht wie so häufig um Rohstoffe, wenn die USA sich irgendwo auf der Welt einmischen. Rohöl ist weiterhin der Motor der Wirtschaft und wird somit dringend benötigt, koste es was es wolle. Da Saudi Arabien mit den zweitgrößten Erdölvorkommen von 260 Milliarden Barrel, ebenfalls ein Vasalle der USA ist und gänzlich vom Wohlwollen der USA und von deren dringend benötigten Krediten abhängig ist, kommt es den USA in jeder Hinsicht "gerne" zur Hilfe und dürfte wohl die Produktion für Rohöl wieder deutlich steigern, so wie gewünscht und damit die Preise wieder drücken.  Ohne die USA wäre Saudi Arabien zahlungsunfähig. Der jahrelange Preisverfall beim Rohöl von hat Länder wie Venezuela, Saudi Arabien, Russland und eben auch Brasilien oder der Iran in sehr ernste Schwierigkeiten gebracht.  Das Problem, die Suche und Förderung von Rohöl ist sehr kostspielig und daher nehmen diese Länder oftmals notgedrungen Kredite auf, Kredite die sehr gerne von den USA und deren Firmen bereitgestellt werden.  Allerdings sind sich die USA bei ihrem bestreben nach billigem Rohöl wieder mal selber im Wege. Haben sie doch erst mit den kürzlich ausgesprochenen Sanktionen gegen den Iran einen wichtigen Rohöl Förderer quasi vom Weltmarkt abgekapselt. Die Folge, die Preise stiegen deutlich von $72 auf zwischenzeitlich $80.  Wie auch immer, die Wirkung der von Trump´s gesandten Botschaft via Twitter verfehlt zumindest beim Rohöl zunächst einmal ihr Ziel. Der Preis der Sorte Brent steigt auf $78,21 aktuell.  Aber auch die Aktienmärkte verzeichnen ein deutliches Plus von derzeit 179 Punkten oder +1,45% im Dax. Auch der Dow Jones steht vorbörslich im Plus. Gewinner sind vor allem Autowerte, wie BMW , die heute um 5,4% zulegen können. Daimler, Porsche und VW legen ebenfalls rund 4,5% zu. Ohnehin könnten Rohstoffe gemäß der Investment Bank Goldman Sachs vor einem Turnaround stehen. Begründet wird dies damit, dass die Diskussion um die Handelszölle längst eingepreist sei und die Rohstoffmärkte überverkauft sind. Zusätzlich kommt noch die Meldung von Glencore, dem größten Rohstoffproduzenten der Welt hinzu, man wolle eigene Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar im Markt zurückkaufen. Somit könnte das Spiel von vorne beginnen. Waren es doch Aktienrückkaufprogramme der Unternehmen, die immerhin rund 30% an der Gesamtentwicklung des SNP seit 2009 ausmachen. Dies war bislang aber vor allem in den USA der Fall. Gut möglich, dass die Welle nun nach Europa schwappt. Sind doch europäische Werte im Vergleich zu den US Titeln günstig bewertet

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