Bevorstehende Zinssenkung in USA lässt Märkte fliegen!


 

   

Die Ereignisse überrollen die Börse derzeit. Noch im Sommer 2018 hielt die FED an zwei Zinsanhebungen für 2019 in den USA fest, im Dezember wurde das dann revidiert und nun spricht man von weiteren Zinssenkungen, um das Schlimmste zu verhindern. Eine bevorstehende Rezession, die Analysten zufolge für Januar 2020 erwartet wird. Insgesamt erwartet der Markt nun 2 Zinssenkungen in diesem Jahr, vermutlich im Juni und im Dezember 2019. Und auch die EZB äußerte sich heute entsprechend negativ und hält weitere Zinssenkungen durchaus für denkbar. Der Leitzins im Euroraum bleibt bis auf Weiteres bei 0,0%. Zudem offerierte Mario Draghi, Banken zukünftig für die Kreditaufnahme bei der EZB zu bezahlen, ebenso sollen private Kreditnehmer und Firmen von ihren Banken für die Kreditaufnahme bezahlt werden. Die My Bank in Dänemark hat dies bereits ihren Kunden offeriert. Kein Witz. Kredite aufnehmen und auch noch dafür bezahlt werden. Vermutlich muss man demnächst auch noch Strafgebühren zahlen, wenn die Kredite zurückbezahlt werden. Was für eine kaputte Welt. Ein Zeichen mehr, dieses System des FIAT Geld, ist am Ende. 

Dies kommt einer Kapitulation der Notenbanken gleich. Zudem ist die als robust gemeldete US Wirtschaft alles andere als robust. Dies wurde bereits im 4. Quartal des letzten Jahres deutlich, als die Renditen der 10-jährigen Zinsen bis auf 3,25% stiegen, kam es an den Börsen zum Ausverkauf. Sicherlich auch zu einem Großteil von der FED selbst verursacht, die bereits zu Beginn des Jahres 2018 mit dem Abbau ihres Portfolios begonnen hatte. Immerhin sitzt die FED auf rund 4,2 Billionen US Dollar, die sie in ihren Büchern hält. Andere Notenbanken, wie die EZB, die BoJ (Bank of Japan, PBoC (Peoples Bank of China), haben es ihr gleichgetan. Insgesamt werden die weltweiten Portfolios der Notenbanken auf über 20 Billionen US Dollar geschätzt. Also genau die Summe, die seit 2008, dem Ausbruch der Finanzkrise von Notenbanken weltweit in die Märkte gepumpt wurde. Sie sitzen auf Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und auf Aktien in Form von ETFs. Bei manchen sind es gar Marktbeherrschende Positionen. Die BoJ zum Beispiel sitzt auf 75% aller auf den Nikkei gehandelten ETFs, die EZB hält Schätzungen zufolge rund 83% aller italienischen Staatsanleihen. Die schwedische Rijksbank hält 53% aller schwedischen Staatsanleihen.  Mit anderen Worten die Notenbanken sitzen in der Falle. Aus diesen Positionen kommen sie so schnell nicht mehr raus, ohne die Märkte dabei nachhaltig zu belasten, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Auch die neuesten Zahlen bestätigen den Trend, die Wirtschaft bricht ein. Die Preise bei den Hausverkäufen brechen ein, die neuen Hausverkäufe sind seit einigen Quartalen bereits rückläufig. Auch der Arbeitsmarkt zeigt bereits negative Tendenzen auf. Gestern kam der Bericht zu den neugeschaffenen Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft in den USA mit nur 27.000 neuen Arbeitsplätzen rein. Erwartet hatte man 180.000 neue Arbeitsplätze. Nun, das muss noch nichts heißen, aber auch die Unternehmensdaten sind bereits deutlich schwächer als in den letzten Quartalen reingekommen.  Die ersten Auswirkungen des Handelskriegs zwischen den USA und China hinterlassen ihre Spuren. 


      Plötzlich ist alles wieder bullisch

Mit der zu erwartenden 2 Zinssenkungen in den USA drehen die Märkte plötzlich Anfang Juni wieder hoch. Dow Jones, SNP und Nasdaq können sich erneut über die 200 Tage Linie katapultieren und sind damit wieder bullisch, oder anders gesagt, wir dürfen wieder von steigenden Märkten ausgehen. Der Dax hatte es gerade noch geschafft und prallte am Montag an der 200 Tage Linie nach oben wieder ab. Somit haben sich die negativen Ausblicke innerhalb von wenigen Tagen wieder positiv gewendet. Aber ist das nun gut? Schwer zu sagen, es zeigt aber sehr deutlich, wie labil alles mittlerweile ist. Ein Tweet kann den Markt in den Himmel katapultieren oder ihn in den Abgrund schicken. Wie auch immer, sollte es tatsächlich zu den 2 Zinssenkungen kommen, darf man davon ausgehen, dass die Börsen tatsächlich erneut eine Rally starten. Es könnte gar ähnlich stark laufen, wie zwischen 1994 und 2000, wo der SNP von 448 Punkten auf 1600 hochlief. Die Euphorie ist entsprechend hoch. Selbst bei den Hedgefonds wendete sich das Blatt von 100% negativ auf 97% positiv innerhalb von Stunden am Montag. Und das waren echte Positionen, nicht nur die Meinungen. Es finden also wiederum gigantische Umschichtungen statt. 
 

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