Kraft Heinz nach Zahlen und Abschreibungen unter Feuer -28%
Barrick Gold könnte Newmont Mining übernehmen und damit einen weiteren Konkurrenten schlucken. Der aktuelle Goldpreis notiert bei $1329, ein Plus von 0,46% gegenüber gestern, aber immer noch deutlich unter dem Hoch von Mittwoch bei $1346. Die Volatilität im Gold ist kaum nachvollziehbar. Gold bewegt sich wie derzeit rauf und runter, meist in Asien runter und in Europa und den USA hoch. Und das bei ständig neuen Rekordkäufen durch die Notenbanken weltweit. Demnach müssten die Preise logischerweise steigen, aber dies wird weiter munter durch Terminverkäufe unterbunden, damit Notenbanken zu möglichst akzeptablen Preisen kaufen können. Ähnlich verrückt läuft es bei den Aktien. Kappt ein Unternehmen eine Dividende oder streicht sie gänzlich, wird es brutal abgestraft. Kursverluste von dann 20-30% sind keine Seltenheit. Dabei ist das eine sinnvolle Maßnahme, Gewinnbeteiligungen zu kürzen oder zu streichen, wenn Gewinne ausbleiben. Aber wie bei den Bankern werden die Bonis auch weiterhin ausgeschüttet. Ansonsten läuft man ja Gefahr, die guten Leute und Investoren zu verlieren. Verkehrte Welt halt. Gestern präsentierte Kraft-Heinz Ketchup Abschreibung auf die Unternehmensbeteiligungen von 15 Milliarden Dollar nebst den schlechteren Zahlen für das 4. Quartal 2018. Ein weiteres Problem, die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC, kontrolliert nun die Abschreibungen des Unternehmens auf Richtigkeit. Insgesamt verlor die Aktie gestern nachbörslich bereits 20% und steht aktuell gar bei minus 28% bei 34,93 USD. Insgesamt hat der Kurs seit seinem Hoch bei 97 US Dollar im Sommer 2017, 64% verloren. Sollte man das Unternehmen nun kaufen? Nun, diverse Kennziffern sind jetzt natürlich günstig, wie zum Beispiel das KGV, welches aktuell bei 5,7 liegt, das PEG (KGV plus Wachstumsaussichten) sieht ebenfalls top aus und notiert bei 0,04. Alles unter 1 ist sehr günstig bewertet, gemessen an den Wachstumsprognosen des Unternehmens. Return on Assets oder die Gesamtkapitalrendite liegt bei 8,65%, das ist gut, auch im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen. Coca Cola liegt ebenfalls bei 7,9%, allerdings liegt Pepsi hier deutlich besser mit einem Wert von knapp 16%. Die Eigenkapitalrendite von Kraft Heinz liegt bei 16,66%. Der Kurs/Buchwert liegt bei 0,90 und ist damit noch als günstig einzustufen. Der Gewinn pro Aktie liegt bei 8,46, bei Pepsi liegt er ebenfalls bei 8,80 USD. Das Gewinnwachstum liegt bei Kraft Heinz bei allerdings liegt das 162,97% und auch bei Pepsi liegt das Verhältnis bei 161,06%. Beides sehr gute Zahlen. Allerdings liegt das Schulden/Freier Cashflow Verhältnis bei Pepsi nur bei 5,27, während es bei Kraft Heinz bei 58 liegt und damit klar stellt, dass für die Schuldentilgung mit dem freien Cashflow Pepsi gerade mal 5,27 Jahre benötigt, während Krafft Heinz hierfür über 58 Jahre benötigt. Das macht in Zeiten tiefer Zinsen nichts oder nur wenig, aber wenn die Zinsen irgendwann wieder steigen, werden die Schulden zu einer größeren Belastung da teurer. Die Dividendenrendite beträgt bei Heinz Kraft 5,19% und das 5-jährige Dividenden Wachstum liegt bei 4,05%. Das ist gut. Bei Pepsi liegt es bei 3,2% Dividendenrendite und das fünfjährige Dividendenwachstum liegt hier bei 9,88%, also deutlich besser. Ebenso liegt die durchschnittliche Auszahlungsquote bei Pepsi bei 69,43%, während sie bei Kraft Heinz bei 55,4% liegt. Aber auch das sind gute Zahlen. Also, wer Kraft Heinz als langfristige Anlage betrachtet und davon ausgeht, das Unternehmen wird in der Lage sein, sich den neuen Herausforderungen des Markts, frische Lebensmittel und weniger Fertiggerichte, zu stellen, der wird hier eine günstige Anlage finden. Pepsi ist teuer, aber deutlich besser als zum Beispiel der Konkurrent Coca Cola bewertet. Von daher ist Pepsi ebenfalls eine Investition wert. Übrigens konnte Pepsi im 10 jährigen Schnitt den SNP schlagen, ebenso im 5 jährigen Schnitt. Das gelang Kraft Heinz nur kurzfristig. Auf Sicht von 10 Jahren lag das Unternehmen beständig deutlich unter der Entwicklung vom SNP. Also, der eine Wert ist defensiv und derzeit brutal abgestraft und der andere, Pepsi, ist höher bewertet, aber läuft auch besser als der Index.
Übrigens notieren die US Indizes wieder nahe ihrem
Allzeithoch, während der DAX weiter in der Bedeutungslosigkeit rumdümpelt. Und
das gilt für beide Indizes, Performance (inklusive der reinvestierten
Dividenden 11469 aktuell) und der reine Kurs Dax bei 5257 und damit gut 14%
unter seinem Hoch aus dem Jahre 2000 und gar 17,2% unter seinem Allzeithoch aus
dem Jahre 2015. Im Vergleich dazu liegen die US Indizes mehr als doppelt so
hoch wie damals. Der brasilianische Bovespa Index hat sich übrigens seit 2000
verzehnfacht und notiert heute knapp unter 100.000 Punkten. Nach Rousseff´s
Amtsenthebung notierte er heute über 160% höher als im Sommer 2016. (37000
damals / heute 97800) Das sind mal richtig gute Entwicklungen.
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